Archeologische Ausgrabungen
Schon im Jahre 1899 wurden die ersten archeologischen Ausgrabungen unter dem Krakauer Marktplatz durchgeführt.
Im größeren Stil geschah dies erst in den Jahren 2005 bis 2010.
Dabei wurde der Marktplatz bis in eine Tiefe von 5 Metern archeologisch untersucht.
Insgesamt hat man um die 11 Tausend verschiedene Objekte gefunden.
Darunter nicht nur viele Handelswaren wie Blei, Kupfer und Salz, sondern auch Gegenstände des alltäglichen Lebens.
Außerdem kann man im Unterirdischen Marktplatz viele archeologische Zeugen aus Erdschichten,
einige original geplasterte Wege, einen frühmittelalterlichen Friedhof und die Reste einer ehemaligen Holzbebauung bewundern.
Holzbebauung, Mongolenüberfall
Krakau wurde offiziell im Jahre 1257 nach Magdeburger Stadtrecht angelegt.
Im Unterirdischen Marktplatz erfährt man aber, dass es schon davor ein symmetrisches System von aneinandergereihten Holzhütten gab,
welche sich auf der östlichen Marktplatzseite befanden.
Man lebte in dieser Holzsiedlung vor allem vom Handwerk.
Diese Siedlung wurde letztlich im Jahre 1241 durch den großen Mongolenstorm zerstört und hinterher nicht mehr aufgebaut.
Frühmittelalterlicher Friedhof
Eine der größten Errungenschaften der archeologischen Ausgrabungen betrifft das Auffinden eines frühmittelalterlichen Friedhofes aus dem 10./11. Jahrhundert.
Da es damals wohl bis zu 30 romanische Kirchen in Krakau gab, scheint die Existenz eines solchen Friedhofes einleuchtend zu sein.
Insgesamt entdeckte man bis zu 177 Gräber mit reichen Grabbeilagen.
Zu den wertvollsten Objekten zählen ein byzantinischer Münzanhänger ein byzantinisches Kreuz.
Dazu hat man so genannte Vampirbestattungen entdeckt.
Die Verstorbenen wurden in embrionaler Form oder an Händen gefesselt beigesetzt.
So verfuhr man mit Leuten, die sich durch ihr Äußeres sehr von anderen unterschieden.