Im Jahre 1941 wurde das Krakauer Ghetto im Stadtteil Podgorze auf der anderen Seite der Weichsel von den Deutschen angelegt, welche die gesamte Geschichte des Jüdischen Kazimierz ausmerzen wollten. Das Ghetto war von einer Mauer in der Form Jüdischer Grabsteine umgeben. Unter Todesstrafe war es verboten, den "Jüdischen Wohnbezirk" zu verlassen. Damals wurden von den Nazis 15 Tausend Juden ins Ghetto gebracht und litten dort sofort unter Überbevölkerung und Hunger. Denn vor der Errichtung des jüdischen Ghettos lebten in den 320 Wohnhäusern nur 4000 Leute. Nun aber mussten sich sieben Personen ein Zimmer teilen. Die tägliche Brotration lag bei 150 Gramm Brot.
Einer der vier bewachten Eingänge zum Krakauer Ghetto befand sich auf dem Zgoda-Platz, dem heutigen Platz der Ghettohelden. An diesem Ort fanden stets alle Erschießungen, Selektionen und Deportationen zu den umliegenden Konzentrationslagern statt. Im März 1943 wurde schließlich das Jüdische Ghetto liquidiert. Die arbeitsfähigen Juden wurden ins Arbeitslager Krakow-Plaszow transportiert, die anderen - ältere Leute, Mütter und Kinder - wurden von den Deutschen an Ort und Stelle im Ghetto erschossen. Es gibt einen Augenzeugen der Ghettoliquidierung, den polnischen Apotheker Pankiewicz.
Dem Apotheker Tadeusz Pankiewicz gehörte die Adler-Apotheke an dem Zgoda-Platz, die sich zufällig im Ghetto befand. Seine Adler-Apotheke wurde ein Ort, wo die Juden medizinische Hilfe und Informationen von Außerhalb des Ghettos bekamen. Dort versteckte Tadeusz Pankiewicz kleine jüdische Kinder, wenn die Nazis diese suchten. Er schrieb ein Buch über die Zeit im Krakauer Ghetto: "Die Apotheke im Krakauer Ghetto" (ISBN 3-88498-058-0). Für seine Taten wurde Pankiewicz als "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet.