Die polnische Folklore und Volksmusik, welche noch sehr in ländlichen Gebieten gepflegt wird, ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur Polens. Diese Musik steht in Polen in direkter Verbindung zum Tanz, polnischen Bräuchen und Festtagen. Daher werden in Krakau auch für die Gäste der Stadt solche volkstümlichen Foklore-Konzerte an verschiedenen Orten angeboten. Diese Konzerte finden oft auf Bestellung bevorzugt in polnischen Wirthäusern beim Essen statt, es gibt inzwischen aber auch Konzerte, welche in Krakau zwei Mal pro Woche angeboten werden. Die in Trachten gekleideten Folkloregruppen animieren dabei zur aktiven Teilnahme an gemeinsamen Tänzen und Spielen.
Die polnische Volksmusik und Folklore zeigt viele Gemeinsamkeiten im Bezug auf andere slavische Länder, ist aber thematisch und instrumental auch mit Westeuropa verbunden. Diese Musik wurde von Instrumentalmusikern und Laiensängern geschaffen, welche mit ihren Kapellen bei Volksgelagen, auf Hochzeiten wie auch beim Weiden der Tiere spielten. Als Instrumente dienten damals Duddelsack, Flöte und Basolita. Entstanden sind so mit der Zeit die berühmten Volksweisen: Mazurkas, Polonaisen, Krakowiaks und Polkas.
Eine große Besonderheit ist hierbei die gorale Folklore aus den bergigen Regionen Südpolens. Diese Musik begleitet die Goralen (Bergbewohner) bei der Arbeit auf den Wiesen oder Familienfesten. Es geht den Frauen um Liebe und den Männer um ihren Mut, die Alten erzählen von vergangen Zeiten und singen Lieder über Räuber. Jedes gorale Dorf hat seine eigene Kapelle, welche aus drei Geigen und einem Bass besteht. Es gibt einen Vorspieler, die anderen beiden begleiten. Diese gorale Volksmusik kann man am besten bei Fahrten in die Karpaten, nach Zakopane oder zur Dunajec-Flossfahrt entdecken.