In der polnisch-slawischen Tradition gibt es mehrere, vom Ursprung her heidnischen Bräuche wie auch Aberglauben. Zum Beispiel darf man sich in Polen niemals über der Schwelle die Hand geben. Das bringt Pech!!! Sollte man also bei einer polnischen Familie eingeladen sein, dann immer in die Wohnung hineingehen oder den polnischen Gastgeber hinauskommen lassen, bevor es zum Händeschütteln kommt. Auch niemals etwas wie "Hals und Beinbruch" wünschen. Macht man das trotzdem, wird in Polen sehr schnell auf unbemaltes Holz geklopft, damit das gerade "Gewünschte" bloß nicht in Erfüllung geht.
Die so genannte Sommersonnenwende stellt ein altes Fest heidnischen Ursprungs dar und drückt die historische Abhängigkeit des menschlichen Lebens vom Sonnenkreislauf aus. Seine Wurzeln stammen dabei überwiegend aus der germanischen und keltischen Tradition. Nach der Christianierung der Völker bekam die Sommersonnenwende letztlich eine religöse Bedeutung und wird heutzutage daher oft als Johannesnacht bezeichnet. In Europa beginnt der Sommer mit der Sommersonnenwende immer an dem 21. Juni eines jeden Jahres. Dies ist der Tag mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht.
Die Johannesnacht, dh. Sommersonnenwende wird als "Wianki" in allen größeren Städten Polens, vor allem aber in Krakau gefeiert. Zu diesem Zweck kommen bis zu 100 Tausend junge Leute zum Weichsel-Fluss unterhalb des Wawelhügels. Die Mädchen tragen oft selbst gebastelte Jungfrauenkränze. Letztere werden dann mit einer Kerze versehen in die Weichsel geworfen und müssen die Weichsel hinunterschwimmen, um am Horizont zu entschwinden. Wehe denn der Kranz geht unter oder die Kerze geht aus, dann war es ... .